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christiane weber

METACULT – kulturtransfer in architektur und stadtplanung. straßburg 1830–1940

2013 - 2016

das binationale forschungsprojekt »METACULT – kulturtransfer in architektur und stadtplanung. straßburg 1830–1940« wird gefördert durch das gemeinschaftsprogramm geistes- und sozialwissenschaften der agence nationale de la recherche (ANR) und der deutschen forschungsgemeinschaft (DFG). 

die abschließende publikation ist 2017 beim deutschen kunstverlag erschienen.

Das Stadtbild Straßburgs, seit Jahrhunderten einer der bedeutendsten Schauplätze des deutsch-französischen Kulturtransfers, ist das Ergebnis wechselseitiger transnationaler Einflüsse, die sich in Städtebau und Architektur gleichermaßen manifestieren. In dem für das Forschungsprojekt abgesteckten Zeitrahmen vollzieht sich die Entwicklung Straßburgs zu einer modernen Industriestadt, während sich durch den viermaligen Wechsel der Grenzen der Austausch zwischen den beiden Nationen intensiviert. Die Untersuchung soll zeigen, in welchem Maße Stadtplanung und Bautätigkeit als Ergebnis eines kulturellen, personellen und materiellen Austauschs zwischen Frankreich und Deutschland zu betrachten ist, zu dem als drittes Element eine eigenständige elsässische Kultur tritt. Dabei bleibt zu überprüfen, ob die bisher angesetzte Trennung zwischen Altstadt, der nach 1871 geplanten Stadterweiterung – der sogenannten deutschen »Neustadt« – und den Siedlungen der Zwischenkriegszeit den Blick auf eine Realität verstellt, in der sich Einflüsse von beiden Seiten des Rheins über alle politischen Umbrüche hinweg miteinander verbunden haben.
Im Rahmen des Projekts kooperiert das KIT Fachgebiet Baugeschichte mit der École Nationale Supérieure d’Architecture de Strasbourg (ENSA) der Université de Strasbourg, der Johannes Gutenberg Universität Mainz sowie der  Fachhochschule Mainz. Das Team aus Architekten, Historikern und Kunsthistorikern aus beiden Ländern bringt breite Kenntnisse und Erfahrungen im Umgang mit deutschen, französischen, nationalen wie lokalen Quellen mit. In den geplanten Fallstudien sollen die unterschiedlichsten Methoden der Geschichtsforschung, der Kunstgeschichte und der Bauforschung unter dem Primat der »histoire croisée« zusammengeführt werden, um sich dem Phänomen des kulturellen Transfers in Städtebau und Architektur zu nähern. Dabei wurden bewusst nicht die repräsentativen Staatsaufträge, sondern Zweckbauten von religiöser und sozialer Relevanz wie Wohnbau, Sakral- und Schulbau ausgewählt, die das Stadtbild wesentlich prägen und dennoch bisher kaum untersucht wurden. Deren Entwicklung und Struktur, ihre Architektursprache sowie die Biographien der verschiedenen am Bau Beteiligten (Architekten, Ingenieure, Baufirmen, Handwerker) und ihre Ausbildungswege sollen dabei zentrale Themen bildet.

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