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christiane weber

affinités impériales

laufend

in zusammenarbeit mit prof. dr. alexandre kostka (université de strasbourg), prof. dr. piotr marchiniak und prof. dr. Hanna grzeszczuk (poznan university of technology), prof. dipl.-ing. emil hädler (fachhochschule mainz)

Die Städte Straßburg im Elsass und Posen/Poznan in Polen haben eine historische Gemeinsamkeit: sie waren im ausgehenden 19. Jahrhundert bis Ende des Ersten Weltkriegs Teil des Deutschen Reichs und wurden „Residenzstädte“ der deutschen Kaiser. In beiden Städten errichteten die deutschen Besatzer als Manifest des imperialen Anspruchs einen Kaiserpalast. Gleichzeitig werden diese Städte – wie alle europäischen und amerikanischen Städte dieser Zeit – zu Großstädten ausgebaut. Neue Wohnquartiere wie die „Neustadt“ in Straßburg und Verwaltungsbauten für die deutsche Administration entstehen, das Eisenbahnnetz und die städtische Infrastruktur werden verbessert. Im Rahmen des interdisziplinären Forschungsprojekts werden Aneignungsstrategien der deutschen Verwaltung sowie die stadtbauhistorischen Aspekte dieser Stadterweiterungen in den beiden Städten verglichen und der heutige Umgang mit dem „nicht gewollten“ deutschen Bauerbe analysiert, ein aus Sicht der Kulturgeschichte „geteiltes Erbe“ – Zeugnis der wechselvollen europäischen Geschichte.