florenz, casa leonardo ricci, 1950-1955, detail

© elmar kossel

elmar kossel

florenz. der wandel der stadtgestalt 1865-1975

laufend

Anders als es das übermächtige Klischee von der Renaissancestadt erahnen lässt, wird das heutige Erscheinungsbild von Florenz maßgeblich von den städtebaulichen und architektonischen Eingriffen des 19. und 20. Jahrhunderts geprägt. Hierfür waren sowohl absichtsvolle Planungen verantwortlich wie die Hauptstadtfunktion von Florenz von 1865 bis 1871, die urbanistischen Maßnahmen des faschistischen Regimes ab 1922 oder der »Piano Regolatore Generale« von 1962 als auch die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs um den Ponte Vecchio und der Wiederaufbau ab 1944 oder die Schäden durch das Hochwasser des Arno 1966, die die Stadt einschneidend veränderten. Neben einer Ertüchtigung der Stadt für die Anforderungen der Moderne bedienten sich alle diese Maßnahmen immer des historischen Erbes der Stadt als Referenzpunkt.

Das Projekt untersucht diese städtebaulichen und architektonischen Wandlungen der Stadt Florenz von der Hauptstadtwerdung 1865 bis zur Krise der Moderne 1975. Im Mittelpunkt stehen Fragen nach dem Spannungsfeld von toskanischer Identität, der Verarbeitung internationaler Einflüsse und der politischen Konnotation der einzelnen Rekurse auf die Vergangenheit.