Herrenhaus, Halltal

© Elmar Kossel

ausstellung

das herrenhaus im halltal

entwerfen bachelor

ws2021/2022 und ss2022

demarki, kossel

 

Projekte siehe unten

 

Das über zwei Semester angelegte Entwerfen, widmet sich dem durch eine Lawine im Jahr 1999 stark in Mitleidenschaft gezogenen Herrenhaus im Halltal. Es befindet sich an einem bedeutsamen historischen Ort der Epoche des Salzabbaus vom 13. Jahrhundert bis 1967, dem Jahr der Einstellung des Salzbergwerks. Es ist von besonderem Wert für die Baugeschichte rund um das Halltal. Die Grundmauern des Herrenhauses gehen ins 17. Jahrhundert zurück und das Gebäude steht unter Denkmalschutz, dem zentralen Thema der Lehrveranstaltung.

Durch die Gründung des Vereins »Initiative Rettet das Herrenhaus im Halltal« und die Bauaufnahme im Rahmen der Diplomarbeiten der HTBLVA Ortweinschule Graz (Studierende Christian Breznik, Alexander Heim, Sebastian Hetz und Manuel Siglreitmaier) unter der Betreuung von Architektin DI Elisabeth Kahlen sowie mehrere Presseartikel steht das Areal aktuell im Brennpunkt des Interesses.

Im analytischen Teil des Seminars sollen zunächst die Grundlagen für den Entwurf gemeinsam erarbeitet werden. Neben einer Analyse Standortes des beschädigten Bauwerks bei einer Ortsbegehung, zählen dazu unter anderem eine Auseinandersetzung mit der Geschichte des Salzabbaus und der baulichen Relikte aus der Zeit des Bergbaus. Das Herrenhaus ist Teil eines Areals und stellt die Bedeutungszunahme des Beamtentums zu jener Zeit dar.

Auch der vorliegenden Topografie, Erreichbarkeit und Gefahrenlage der Position des Objekts innerhalb der zukünftigen klimatischen Entwicklungen wird ein Schwerpunkt gewidmet. Alle Analysen sind dem übergeordneten Thema »Denkmalschutz« gegenüberzustellen.

Dieser spezielle Fall macht deutlich, dass »Denkmalkultur« sich nicht auf bloßes Konservieren eines Status quo beschränken kann. Es soll in der Analysephase ein verwendbares Instrumentarium im Umgang mit historisch wertvollen Bauten und Ensembles in ihrem Umfeld bereitgestellt werden. Soll bei Veränderungen und Neubauten die ursprünglichen Formen deutlich erkennbar bleiben? Sind Zitate erlaubt? Gibt es Schnittstellen zwischen zitiertem Alt und Neu und wie sollen solche ausgebildet sein? Inwiefern sind veränderliche äußere Einflussfaktoren als Parameter im Entwurfsprozess zu berücksichtigen?

 

Der besondere Standort im Halltal sowie die Geschichte des Herrenhauses stellen eine besondere Herausforderung für eine Neugestaltung bzw. weitere Nutzung dar und erfordern einen sensiblen Umgang mit der historischen und denkmalgeschützten Substanz und dem Objekt innerhalb des gesamten Herrenhausareals. Der Erhalt des Herrenhauses als bedeutendes historisches Denkmal setzt eine weitere Nutzung voraus, die sich der geschichtlichen Wurzeln bewusst ist und diese würdigt.

 

Der zweite Teil des Seminars ist der Entwurfsarbeit gewidmet. Die aus Analyse und Dokumentation erarbeitete Idee wird im Entwurfsprozess konkretisiert und ausgearbeitet. Für den historisch und kulturell wertvollen Standort im Ensemble des Herrenhausareals bedeutet es eine neue Funktion und zeitgemäße Nutzung im Einklang mit den historischen Wurzeln zu finden und seinen Wert zu bestimmen. Es gilt Möglichkeiten neu zu durchdenken und ein soziokulturell tragfähiges Nutzungskonzept für die Zukunft zu entwickeln.

Ankenbrand, Korbinian

Junker, Alina

Kirchner, Philipp

Merseburg, Jana

Mladek, Florian

Obkircher, Lukas

Baumann, Alexander 1/2  2/2

Hofer, Philipp

Seidl, Gabriel

Kobor, Lauritz

Kotte, Amelie/Bosman, Patrick

Konle, Teresa/Munzert, Paula 1/3 2/3 3/3

 

Das von Karin Demarki und Elmar Kossel betreute Bachelor-Entwerfen zum denkmalgeschützten Herrenhaus im Halltal fand auch in der Tiroler Tageszeitung vom 11. Juli 2022 eine sehr erfreuliche Resonanz.