hambrusch, moroder

lessinische alpen - contrada pezzo

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Bei der Besichtigung vor Ort kristallisierte sich heraus, dass sich die städtebaulichen Strukturen in der Contrada Pezzo hervorragend für ein Hoteldorf eignen. Auf der Suche nach einem geeigneten Thema für die Albergo diffuso kam ich von Ateliers für Künstler oder einem Hotel für Kreativurlauber mit diversen Werkstätten über ein Hotel für Pensionisten zum Hotel für Radurlauber.
Pezzo liegt nur unweit von Bosco Chiesanuova, dem Hauptort der Hochebene, entfernt, hat eine gute verkehrstechnische Anbindung und Erreichbarkeit und bietet trotzdem und gerade wegen seiner völlig einzigartigen topografischen Situation die Ruhe und Abgeschiedenheit, die viele Urlauber heute suchen. Die Contrada Pezzo liegt auf 1064 m und besteht aus sieben Häusergruppen mit mindestens drei Einheiten, drei separat stehenden Einzelgebäuden, mehreren kleineren Zubauten, die früher Hühner- bzw. Schweineställe waren, und einer kleinen, neugotischen Kapelle aus dem Jahre 1948 am Ortseingang.

Am Fuße des Altars befindet sich die Inschrift:
„Alla grande Madre die Dio i coniugi Antonia e Costantino Pezzo per grazie ricevute Maggio 1948.“

Die ersten Gebäude sind in den Jahren nach 1785 entstanden. Aufgrund von Inschriften an den Wänden mancher Gebäude, meist im Traufenbereich, lassen sich genaue Datierungen vermuten. Im Katasterplan der Gemeinde Bosco Chiesanuova aus dem Jahre 1959 ist Pezzo mit seinen Gebäuden so zu erkennen, wie es auch heute besteht. Es fällt dabei die Kleinteiligkeit der Parzellen, vor allem im Bereich der Gärten, die tiefer liegen als das Niveau der Zufahrtsstraße, auf. Die Brücke für die Umfahrung der Contrada ist sowohl im Plan auf der linken Seite (1959) als auch im aktuellen Katasterauszug (Stand 24.06.2010) nicht eingezeichnet. Eine Besonderheit stellen die beiden kreisrunden Parzellen im östlichen Bereich der Contrada dar. Sie dienten früher vermutlich zur Wasserspeicherung, denn nördlich der Parzellennummer 30 gibt es heute noch die Zisterne mit Brunnen, der jetzt aber unbenützt wirkt.

(Auszug aus der Diplomarbeit von Frau DI Judith Schöffthaler)