Hofgartencafè

© Elmar Kossel

entwerfen 4
grundlagen

das hofgartencafé in innsbruck

demarki, kossel

Mi, ab 14:00 Uhr, 14-tägig nach Vereinbarung

Erster Termin: Dienstag, 13. Oktober 2020, 14:00 Uhr

Ort: SE 6 (Präsenz)

 

 

Das über zwei Semester angelegte Entwerfen widmet sich dem abgebrannten Hofgartencafé von Clemens Holzmeister in Innsbruck, dem Hofgarten als innerstädtischer Park- und Gartenanlage sowie der Ideenfindung für eine Nutzung am Standort der Brandruine. Das Hofgartencafé, das sich im südöstlichen Teil des Hofgartens befindet, ist ein derzeit noch denkmalgeschütztes ehemaliges Café und Restaurant, das sich an die östliche Begrenzungsmauer des Hofgartens zum Busparkplatz hin ausrichtet. Erbaut wurde es 1924 von Clemens Holzmeister und diente lange Zeit der Rekreation der Innsbrucker Bürger. In den letzten Jahrzehnten wurde es als Tagescafe mit Gastgarten und als Nachtclub geführt. 2019 brannte es vollständig aus.

 

Im analytischen Teil des Seminars sollen zunächst die Grundlagen für den Entwurf gemeinsam erarbeitet werden. Dazu zählen neben einer Analyse von Bauwerk und dem Hofgarten als Standort bei einer Ortsbegehung, auch eine Auseinandersetzung mit der urbanen Situation des Hofgartengeländes zwischen Rennweg und dem Busparkplatz an der Kaiserjägerstraße. Neben Leben und Werk des Architekten Clemens Holzmeister (1886–1983) sollen unter anderem auch Themen wie die Tiroler Moderne und Bauten in höfischen Parks thematisiert werden. Weiter soll nicht nur der Denkmalwert des Gebäudes einen Themenschwerpunkt bilden, sondern am Beispiel der Brandruine auch Fragen nach dem Für und Wider von verschiedenen Formen von Rekonstruktion diskutiert werden.

 

Jede Integration bestehender Strukturen in ein neues Gebäude, jeder den Bestand qualifizierende An- oder Umbau bedeutet praktizierte Nachhaltigkeit. Eingesparte Rohstoffe und Energiemengen sowie die energetische Ertüchtigung eines Gebäudes sind ökologisch bedeutend.

 

Der prekäre bauliche Zustand des Gebäudes stellt eine besondere Herausforderung für eine Umnutzung dar und erfordert einen sensiblen Umgang mit der historischen und denkmalgeschützten Substanz. Der zweite Teil des Seminars ist der Entwurfsarbeit gewidmet. Die aus Analyse und Dokumentation erarbeitete Idee wird im Entwurfsprozess konkretisiert und ausgearbeitet. Für das historisch, kulturell und künstlerisch wertvolle Gebäude bedeutet es eine neue Funktion und zeitgemäße Nutzung zu finden und den Wert (unabhängig vom Denkmalschutz) zu bestimmen. Auch das umgebende urbane Umfeld wird auf diese Änderung reagieren. Es gilt Möglichkeiten neu zu durchdenken und ein soziokulturell tragfähiges Gesamtkonzept für die Zukunft zu entwickeln.

 

Anforderungen:

Regelmäßige Teilnahme (80% der Lehrveranstaltung), verbindliche Übernahme eines Referats, Beteiligung an der Diskussion und pünktliches Erscheinen sowie kontinuierliche und aktive Arbeit am Entwurf mit abschließender Präsentation.

Vor- und Nachbesprechung des Referats sind obligatorisch. Bei der Absage eines verbindlich übernommenen Referats bzw. Rücktritt vom Entwurfsseminars nach mehr als 2 Wochen sowie mehr unentschuldigter Fehlzeiten über den erlaubten Rahmen hinaus, erfolgt der Ausschluss aus dem Seminar und eine negative Bewertung (Note: 5).