haus in der idelson-str. in tel aviv von wilhelm ze'ev haller, 1936

© ulrich knufinke

vortrag

wilhelm ze’ev haller (1884–1956). architektur in deutschland und israel

von pd dr.-ing. habil. ulrich knufinke, gastprofessor an der universität innsbruck
am mittwoch, 17. mai 2017, 18:00 uhr, sr 6

Der 1884 geborene Wilhelm Haller gehört zu jener Generation jüdischer Architekten, die in der Zeit der Weimarer Republik erfolgreich zur Architektur in Deutschland beitragen konnten, aber mit dem Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft emigrieren mussten. Haller hatte an verschiedenen Hochschulen studiert und in privaten Büros gearbeitet, bevor er sich in Leipzig selbständig machte. Dort und in anderen Städten erhielt er Aufträge von jüdischen Gemeinden, aber auch von privaten Auftraggebern, so dass er ein vielfältiges Werk realisieren konnte – von Gefallenen-Ehrenmalen bis zu jüdischen Trauerhallen, von Gewerbebauten bis zu privaten Villen.

1933 emigrierte Haller nach Palästina, wo er sich in Tel Aviv niederließ und schon bald zu einem der erfolgreichen Architekten der „White City“ wurde. Haller starb 1956 in Jerusalem. Der Vortrag unternimmt den Versuch, das disparate, oft vernachlässigte oder zerstörte architektonische Werk Hallers in Deutschland und Palästina/Israel zusammenzuführen und so das Schaffen eines beinahe vergessenen deutsch-jüdisch-israelischen Architekten vor dem Hintergrund allgemeiner architektonischer, aber auch historischer Entwicklungen zu interpretieren.