Nord-Süd-Achse bei Franzensfeste

© Wittfrieda Mitterer

seminar

bauen im bestand

einführungsveranstaltung 12. april 2021, 10.00 uhr, online

w.mitterer

 

 

Projektideen für die Gestaltung des Nord- und Südportals des Brennerbasistunnels im räumlichen Kontext.

Inwertsetzung und Neuformulierung des Bestandes für Menschen aus der Region

Analyse, Bewertung und Ideenfindung

 

Das europäische Grossprojekt, der 64 km lange Brennerbasistunnel, wird nach seiner Fertigstellung Innsbruck mit Franzensfeste verbinden. Das österreichisch-italienische Gemeinschaftsprojekt zum Bau eines Eisenbahntunnels für gemischten Personen- und Güterverkehr unter dem Brennerpass wird parallel zur heutigen Brennerbahn zwischen Innsbruck und Franzensfeste den Alpenhauptkamm unterqueren.

Der BBT wird vielschichtige Auswirkungen auf Umwelt, Mobilität, Wohn- und Arbeitswelt haben, sowie auf Freizeit und Tourismus, Schul- und Weiterbildung, Naturraum, Besiedlung, Forst, Landwirtschaft und Gartenbau, Kulturtechnik.

Der Brennerbasistunnel geht über ein technisches Projekt hinaus. Er generiert einen nachhaltigen Entwicklungsimpuls für die Gestaltung im weitesten Sinne.

Es werden bauhistorische, kulturpolitische und wirtschaftliche Verbindungen begutachtet, aus denen sich für Objekte und Bauten ihr Mehrwert ergibt.

Es geht nicht um die Suche nach isolierten Lösungen, sondern um kreative Projektideen, die aus einer Gesamtkonzeption entstehen und den Anstoss zu einer integralen Veränderung für Objekt und Umfeld ergeben. Dies reicht von der Renaturierung der Deponien (Pflege der Böschungen, Hänge und tradierten Trockenmauern, statisch gesicherte Stützkonstruktionen) bis hin zu attraktiv gestalten Themenwegen und Promenaden unter Berücksichtigung bestehender regionaler Siedlungs-Architektur.  

Ebenso im Blickfeld stehen die Verkehrsbauten sowie die Themen Landschaft und Gartenbau, die aufgrund der klimatischen Gunstlage eine Sonderrolle einnehmen (Gewächshäuser >multifunktional und mediterran).

Das räumliche Umfeld des Südportal des BBT hat im Vergleich zum Nordportal in der Sillschlucht bei Innsbruck topographisch und klimabedingt ein grösseres Entwicklungspotenzial und positioniert sich als Tor zum Süden. Am Nordportal bietet sich am Westhang des Wipptales eine Rekultivierung der Wasserlandschaft und der Hangflächen mit Gewächshäusern (z.B.Gemüse und Blumen) an, die unter Verwendung des warmen Tunnel-Abwassers betrieben werden können.

 

Der Bau der Brenner-Eisenbahn vor rund 150 Jahren hat die Siedlungsstruktur, die Landschaft und die räumliche Erschliessung durch die neue Mobilität nachhaltig und irreversibel verändert. Ähnliche Veränderungen sind durch den BBT , vor allem, im Einzugsbereich der Mündungsportale im Norden wie im Süden zu erwarten. Es wird sich ein tiefgreifender Wertewandel in der Fläche ergeben.