Aquileia, Stadtplan mit archäologischen Stätten (1955)

© Klaus Tragbar

entwurf m1

aquileia

archäologische zone aquileia
vierzehntägig mittwochs, 14.00 uhr, sr 6
erster termin 14. märz 2018  
scherer, tragbar

Aquileia, heute eine Kleinstadt mit rund 3.500 Einwohnern in Friaul-Julisch Venetien etwa 35 km südlich von Udine, war in der Antike eine der größten Städte des Imperium Romanum. Die 181 v. Chr. gegründete Stadt war Hauptstadt der Region Venetien und Istrien und eine bedeutende Handelsmetropole. Durch das Christentum, das hier früh Wurzeln schlug, erlebte Aquileia in der Spätantike eine neue geistige Blüte.

Umfangreiche und auf das gesamte Stadtgebiet verteilte archäologische Ausgrabungen haben seit dem Ende des 19. Jahrhunderts bemerkenswerte römische und frühchristliche Funde ans Licht gebracht, darunter das Forum und die Via Sacra, zahlreiche mit Mosaiken ausgestattete domus, eine beeindruckende Hafenanlage mit Kaimauern und Lagerhäusern und, aus frühchristlicher Zeit, einen ausgedehnten Patriarchatsbezirk mit (ehemals) zwei großen Basiliken und einem Baptisterium. Die Mosaiken der erhaltenen, so genannten Südbasilika S. Maria, Fortunatus und Hermagoras zählen zu den bedeutendsten Italiens. Die archäologischen Funde sind im Museo Archeologico Nazionale und dem Museo Paleocristiano zu besichtigen. Die Ausgrabungen erreichten in den 1930er Jahren, während des faschistischen ventennio, einen Höhepunkt und dauern noch immer an.

Die Verteilung der Ausgrabungen auf das gesamte Stadtgebiet bildet freilich auch ein Problem für die Stadt: Die heutige stadträumliche Struktur und das römische Aquileia sind nicht kongruent, die Grabungen sind kaum kenntlich gemacht, es fehlen Eingangs- und Empfangsgebäude, Informationspavillons, Aussichtsplattformen, Serviceeinrichtungen für die Besucher und vieles mehr.  

Im Rahmen des Entwurfs M1 im Sommersemester 2018 soll daher ein Masterplan für die archäologische Zone Aquileia erarbeitet werden. In diesem Masterplan sind ein oder, konzeptabhängig, mehrere Empfangsgebäude zu entwerfen, dazu ein Rundweg und dessen architektonische Ausgestaltung sowie Überdachungen für ausgewählte Grabungsareale. Der Masterplan soll das römische und das frühchristliche Aquileia gleichermaßen berücksichtigen und die bestehende touristische Infrastruktur weiterentwickeln und, wo notwendig, neu definieren.

Zur Einführung in den Entwurf ist eine Exkursion nach Aquileia vom 19. bis 23. März 2018 vorgesehen. Für die Exkursion besteht Anwesenheitspflicht.

Zwischenpräsentationen finden am 25. April und 30. Mai 2018 statt; die Endpräsentation am 27. Juni 2018.