Mensa der Universität des Saarlandes, Otto Herbert Hajek 

© Elmar Kossel

vorlesung

baugeschichte des 20. jahrhunderts

architektur- und kunstgeschichte des 19. und 20. jahrhunderts
dienstag, 16.15 uhr c.t., ghs
erster termin: 13. märz 2018
kossel, wolf

Spätestens seit dem Ende des 19. Jahrhunderts fand durch zahlreiche politische und gesellschaft-liche Paradigmenwechsel, Krisen und Kriege sowie neuen Anforderungen und Funktionen, denen sich sowohl die bildenden Künste als auch die Architektur gegenübersahen, ein grundlegender kultureller und ästhetischer Wandel statt. Nicht nur das Aufkommen neuer industriell gefertigter Materialien, wie Stahl, Glas und Beton revolutionierte die Architektur, sondern auch ein neues Raumverständnis begann sich zu entwickeln, das auch in der Malerei thematisiert und reflektiert wurde.
Die Vorlesung zur Bau- und Kunstgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts wagt in diesem Semester ein Experiment: Der Zeitraum von ca. 1880 bis in die 1960er Jahre hinein, soll nicht nur aus ei-ner architekturhistorischen Perspektive betrachtet werden, sondern auch in Verbindung mit den bildenden Künsten der Zeit, die jeweils in Konkurrenz, Abgrenzung aber auch Symbiose oder Inspiration, die großen Herausforderungen ihrer Zeit reflektierten und formulierten.
Die zweigeteilte Vorlesung stellt zunächst die großen Bewegungen und Themen ins Zentrum der Betrachtung und das in einem doppelten Blickwinkel: Im Wechselverhältnis von freier (?) Kunst und funktionaler (?) Architektur. Die so neu erzählte Baugeschichte bildet dann im zweiten Teil der Vorlesung die Grundlage für eine vertiefende Betrachtung. Hierbei sollen unter anderem Fragen diskutiert werden, die auch aus einer heutigen Perspektive noch zentrale Fragen an der Schnitt-stelle von Kunst, Architektur und Gesellschaft aufwerfen, wie etwa die Rolle der Künste in und für die Gesellschaft oder die ihres Umgangs mit der Geschichte.